Почему магнамама – warum magnamama?

Ich denke über das Leben selbst jenseits von richtig und falsch nach und möchte Impulse zum Nachdenken „in die Mitte schubsen“: Raum zum Sein.
Da fühle ich mich unterm Schirm der Großen Mutter gut behütet!

Muttergöttin oder Große Mutter sind übliche Bezeichnungen aus Archäologie und Religionsgeschichte … von ur- und frühgeschichtlichen Kulturen.
Muttergöttin oder Große Mutter wurden als Lebensspenderin (Fruchtbarkeitsgöttin) oder auch als Mutter von Göttern oder als beides verehrt.  

Quelle Bild & Text: Wikipedia (deutsch)

Die Große Mutter gilt als Archetyp nach C. G. Jung. Archetypen können als Teil einer sozio-kulturellen emotionalen „Gewohnheit“ verstanden werden. Sie können Identitäts-bildend wirken – oder ablenken… Dieser Archetyp der Großen Mutter ging über die Jahrtausende patriarchalischer Entwicklung fast vollkommen verloren. Das rationale, selbst-bewusste, souveräne ICH hat sich radikal aus der Einbindung in die umgebende Natur gelöst und hierarchische Kultur entwickelt.
Die gleichrangige organische Gemeinschaft aller Lebewesen, das Allumfassende, das Lebensspendende, das Geheimnisvolle, Unverständliche, Widersprüchliche des Lebens selbst (werden UND vergehen) hatte immer weniger Platz in der Kultur der Aufklärung und dem Konzept des freien Willens.

Die große Mutter wertet nicht, sie unterscheidet nicht zwischen gut und böse, richtig und falsch.
Sie liebt alle Facetten des Lebens gleich – egal, ob nützlich oder nicht – egal, ob reich oder arm – egal, ob klug oder dumm – egal, ob das Wirtschaftswachstum dadurch gefördert wird oder nicht.
Die große Mutter fehlt heute beinahe komplett in unserer westlichen leistungsorientierten Gesellschaft.

Ein Beispiel hierfür ist die „Kindliche Kaiserin“ aus dem Buch „Die unendliche Geschichte“ von Michael Ende.
Vor ihr sind alle Geschöpfe gleich, die Dunkelwesen genauso wie die Boten des Lichts.
Die Kindliche Kaiserin weiß, dass jeder Schmerz nicht zwingend Leid bedeutet,
sondern auch ein Wachstumsimpuls sein kann.

Ich bin evangelischer Christ … liebe katholische Messen … spüre Gott am besten draußen in der Natur … und liebe die kleinen Kapellen am Wegesrand, wo ich glaube zu spüren, dass da viel und intensiv gebetet worden ist.
Inspiriert von diesem „alles-gleich-gelten-lassen“ der Großen Mutter – sehe ich alle Wege zu Gott als gleichrangig an. Jede Religion, jeder Glauben, jeder Mensch findet auf seinem ganz eigenen Weg zu dem selben all-einen Gott, zu einem uns Menschen unverständlichen großen Geheimnis.

Gott ist für mich wie eine kleine hell beleuchtete Kapelle auf einem unendlich hohen Berg, der von jeder Himmelsrichtung aus bestiegen werden kann.
Es ist also vollkommen nebensächlich, ob ein Mensch diesen geheimnisvollen Berg mit islamischem, hinduistischem, buddhistischem, christlichem, schamanischem oder atheistischem Glauben besteigt.
Oder mit einem ganz persönlichen „Glaubensmix“.
Alle Wege führen zur selben Kapelle auf dem Berggipfel.
Der eigene Weg ist das Ziel.
Gott ist das Leben.

Zu allen Zeiten der Menschheitsgeschichte gab es Bräuche und Rituale, die das Licht und Leben selbst feierten. Sie feierten Feste, um Gemeinschaft zu erleben. In alten Zeiten geschah das vielleicht, um Natur und Kultur miteinander zu versöhnen.
Und genau das möchte ich heute wieder zu den Jahreskreisfesten auf eine ganz neue Art versuchen – ein Feuer in den Menschen und in mir selbst entfachen!

Von 2006 bis ca. 2014 feierten Menschen (mit Lagerfeuer an Wertach oder Lech) die Jahreskreisfeste.
Damals lud ich eher spartanisch zum Feuer ein: per E-Mail-Rundbrief gab ich Zeit und Ort bekannt und brachte Holz mit. Was am Abend ums Feuer herum geschah, war vollkommen offen.
Mal waren wir viele, mal wenig, es kam vor, dass ich allein blieb. Mal gab es ein gemeinschaftliches Buffet, manchmal wollte die Menschen nicht miteinander teilen und blieben in kleinen Gruppen getrennt. Mal wurde gesungen, erzählt und manchmal auch geschwiegen.
Dieses „alles-offen-lassen“ – „was-entstehen-will-entsteht“ – das möchte ich nun anders gestalten. Ich möchte nicht „nur“ einen Raum schaffen, sondern ich möchte auch einen Impuls geben: ich möchte einladen, das Leben selbst zu feiern!